Die Nationalitätennennung in Polizeimeldungen ist und bleibt falsch

Die Nationalitätennennung in Polizeimeldungen suggeriert einen falschen Zusammenhang zwischen Nationalität und Kriminalität. Die SP wird sich deshalb sowohl gegen die fremdenfeindliche SVP-Initiative als auch den Gegenvorschlag des Kantonsrates entschieden zur Wehr setzen.

Seit Ende 2017 gibt die Zürcher Stadtpolizei in ihren Meldungen keine Nationalitäten mehr an. Auslöser dafür war ein Vorstoss von SP und GLP. Dieser Entscheid ist richtig und wichtig, weil durch die explizite Erwähnung der Nationalität suggeriert wird, dass sie ein relevanter Faktor sei – dass also Menschen bestimmter Nationalitäten allein aufgrund ihrer Nationalität eher zu Kriminalität neigen. Das ist nachweislich falsch.

 

Entscheidend sind vielmehr sozioökonomische Faktoren wie Geschlecht, Alter, Status oder Bildung (siehe hier): Statistisch gesehen sind es Männer unter 30, die über wenig Einkommen und ein tiefes Bildungsniveau verfügen, die am häufigsten straffällig werden.

Gegenvorschlag übernimmt Kernforderung der Initiative

Dass die SVP dieses Thema wider jede Vernunft politisch instrumentalisieren würde, war absehbar. Unverständlich ist jedoch, dass der Kantonsrat dagegen nicht klare Kante zeigt, sondern stattdessen einen Gegenvorschlag verabschiedet, der die Kernforderung der Initiative praktisch eins zu eins übernimmt.

 

Die SP wird sich sowohl gegen die fremdenfeindliche Initiative der SVP als auch den mutlosen Gegenvorschlag des Kantonsrates entschieden zur Wehr setzen. Fremdenfeindlichkeit hat in Zürich keinen Platz.