Zürich.Offen.Anders

We can’t keep quiet

Am 8. März 2017 lese ich im Tages Anzeiger den Titel: Es braucht weibliche Chefs. Unsere Sprache ist politisch, sie ist ein Mittel, die Welt zu verändern. Daher ist es wichtig, sorgfältig mit der Sprache umzugehen.
 Gemäss Wikipedia wird die geschlechtergerechte Sprache als Sprachgebrauch verstanden, der darauf abzielt, die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck zu bringen. Da müsste Frau doch meinen, unsere Journalistinnen und Journalisten seien im 2017 angekommen und wissen, dass es mehr weibliche Chefinnen braucht. Solange wir nicht sensibel mit der Sprache umgehen – in jeglicher Hinsicht – verändert sich auch wenig. 
Wenn eine Firma in ihrem Inserat Laboranten sucht, wie soll dann eine bewusste junge Frau auf der Suche nach einer Stelle auf die Idee kommen, sich auf diese Stelle zu bewerben? Und danach wird wieder berichtet, dass es zu wenig Laborantinnen hat. 
Wenn eine Lehrerin von sich als ‚Lehrer‘ spricht und ich ihr dann sage, sie könne doch kein Lehrer sein, sie mir darauf antwortet, dass dies doch nicht so schlimm sei, sie wisse ja, dass sie eine Frau sei, dann bin in ich sprachlos. 
Auch fällt es mir schwer, Folge zu leisten, wenn ich ankreuzen soll: Ich bin ein neuer Benutzer. Ich bin bereits Abonnent. Denn ich kann weder Benutzer noch Abonnent sein. 
Am 18. März gehen wir auf die Strasse, um unsere Kämpfe gegen den aktuellen Rechtsrutsch in der Schweiz, Europa, den Trumpismus in den USA und die damit verbundenen Auswirkungen für Menschen und die Umwelt sichtbar zu machen. 
Dieses Sichtbarmachen ist auch in unserer Sprache wichtig.
 Der Bund schreibt in seiner Broschüre zur geschlechtergerechten Sprache, dass wir heute alle das Bewusstsein haben, geschlechtergerecht zu schreiben. Leider zeigt die Realität ein anderes Bild, aber wer bei der Umsetzung Unterstützung braucht, der oder dem sei der Leitfaden des Bundes wärmstens empfohlen. 
Wir sehen uns am 18. März 2017 bei der globalen Frauen* und Menschenrechtsbewegung.