Ein politischer Befreiungsschlag ist nötig

Die Si­tua­tion im Fall «Car­los» ist ver­fah­ren und scha­det dem Kan­ton Zürich und allen Be­tei­lig­ten. Die SP for­dert den Ge­samt­re­gie­rungs­rat auf, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men: Die Re­gie­rungs­räte Mar­tin Graf und Mar­kus Kägi sol­len ihre Di­rek­tio­nen ab­tau­schen.

Der Fall «Car­los» sorgt schweiz­weit seit Mo­na­ten für Schlag­zei­len. Dar­un­ter lei­det die Glaub­wür­dig­keit der ge­sam­ten Ju­gend­straf­rechts­pfle­ge. Stän­dig ma­chen neue In­for­ma­tio­nen und Ent­wick­lun­gen die Run­de. Dabei geht viel Ver­trauen in die po­li­ti­sche Führung und die zu­stän­di­gen Jus­tiz­behör­den ver­lo­ren. Das Han­deln von Re­gie­rungs­rat Mar­tin Graf trägt nicht dazu bei, die Si­tua­tion zu klären oder zu ent­schär­fen, im Ge­gen­teil: Er steckt fest, die Fron­ten ver­här­ten sich.

 

Fest steckt auch Mar­kus Kägi in der Bau­di­rek­tion: Stich­worte dazu sind das man­gel­hafte Im­mo­bi­li­en­ma­na­ge­ment des Kan­tons, Pro­bleme bei gros­sen Bau­vor­ha­ben (b­spw. PJZ), Mühe mit der Um­set­zung der Kul­tur­lan­di­ni­tia­ti­ve, eine zö­ger­li­che Ener­gie­po­li­tik.

 

Die SP for­dert daher den Ge­samt­re­gie­rungs­rat auf, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Mar­tin Graf soll in die Bau­di­rek­tion wech­seln und Mar­kus Kägi Jus­tiz­di­rek­tor wer­den. Damit wird ein po­li­ti­scher Neu­an­fang er­mög­licht, der die Fron­ten auf­wei­chen kann. Mar­tin Graf kann sich so sei­nen Ker­n­an­lie­gen und Kern­kom­pe­ten­zen wid­men und die SVP kann Ver­ant­wor­tung für einen Po­li­tik­be­reich über­neh­men, den sie vor­nehm­lich nur kri­ti­siert.

 

Der Kan­ton Zürich hat mit einem Di­rek­ti­ons­wech­sel schon in der Ver­gan­gen­heit po­si­tive Er­fah­run­gen ge­macht. Der Ab­tausch Ende 2003 zwi­schen der da­ma­li­gen Si­cher­heits­di­rek­to­rin Rita Fuh­rer und dem da­ma­li­gen Volks­wirt­schafts­di­rek­tor Ruedi Jeker brachte an bei­den Orten eine kon­struk­tive Ent­span­nung mit sich (Po­li­zeistreit mit der Stadt Zürich, Flug­ha­fen­fra­ge). In der der­zei­ti­gen Si­tua­tion ist wie­derum ein sol­cher Schritt im In­ter­esse des Kan­tons Zürich not­wen­dig.