Späterer Schulbeginn: Ausgeschlafen und ÖV ist entlastet

Ja es stimmt und Forschungsergebnisse beweisen es: Ausgeschlafene Schülerinnen und Schüler lernen besser.

Dies zeigen Untersuchungen von Forschern und Erfahrungen von Lehrkräften mit Kindern und Jugendlichen. Die innere Uhr der Teenager tickt anders als die vieler Erwachsener. Die meisten Jugendlichen können nicht einfach um 21.30 Uhr zu Bett gehen und dann auf Kommando einschlafen.

 

 

In Europa kennen nur Polen und die Schweiz einen Schulbeginn um 7.30 Uhr oder 7.40 Uhr. Deutschland und Island beginnen um 8 Uhr, alle anderen Länder um 9 Uhr (darunter Finnland als Pisa-Spitzenreiter). Warum also müssen wir unsere SchülerInnen unbedingt zu Lerchen (= Frühaufstehern) machen, wenn sie im Pubertätsalter Eulen (=Spätaufsteher) sind?

 

 

Der zweite wichtige Grund ist die Entlastung des öffentlichen Verkehrs während der Hauptverkehrszeiten insbesondere am Morgen, aber auch am Abend. Gemäss Auskunft der SBB könnten im öffentlichen Verkehr der Schweiz jährlich hunderte von Millionen Franken eingespart werden, wenn der Arbeitsbeginn in der Wirtschaft nicht mit dem Schulbeginn von Berufs- und Mittelschulen zusammenfallen würde. In Basel wird deshalb ein späterer Schulbeginn diskutiert und ein entsprechender Vorstoss wurde kürzlich überwiesen. Auch der Kanton Zürich könnte mit dieser Anpassung des Schulbeginns massgeblich zur Entlastung des ÖVs in der Hauptverkehrszeit am Morgen beitragen. Während der Schulferien wird jeweils deutlich, wieviel entspannter sich das Reisen präsentiert, wenn der SchülerInnen-Strom fehlt.

 

 

In der aktuellen ZVV-Strategie zeigt sich ganz klar, dass vermehrt betriebliche sowie organisatorische Massnahmen wie Fahrplanoptimierungen und Verkehrsmanagement ins Zentrum rücken. Die meisten ArbeitnehmerInnen können nämlich ihren Arbeitsbeginn nicht frei wählen. Anstatt die PendlerInnen in der Hauptverkehrszeit mit Stehplätzen zu vergraulen und zusätzlich mit höheren Preisen abzuschrecken, wie dies die zuständige Bundesrätin vorschlägt, sollten vermehrt innovative Massnahmen zum Zuge kommen. Deshalb macht die SP Nägel mit Köpfen und hat dem Regierungsrat einen parlamentarischen Vorstoss eingereicht:

 

 

Der Regierungsrat soll die Wirksamkeit einer Verschiebung des Schulbeginns von Berufsschulen und Gymnasien am Morgen prüfen. Uns interessiert, welch dringend nötige Entlastung dies dem öffentlichen Verkehr brächte?