Ja zum Gegenvorschlag zur Kreislauf-Initiative

Der Gegenvorschlag zur Kreislaufinitiative ist eine wichtige Grundlage dafür, dass wir weniger unnötigen Abfall produzieren und mehr Materialen und Produkte wiederverwerten können, anstatt sie einfach wegzuwerfen.

Eigentlich haben wir es sehr bequem: Jede Woche kommt die Müllabfuhr vorbei und entsorgt unseren Abfall zuverlässig und fachgerecht. Da geraten die Abfallberge, die wir jedes Jahr verursachen, schnell in Vergessenheit – aus den Augen, aus dem Sinn. Dabei verursachen wir im Kanton Zürich satte drei Tonnen Abfall pro Kopf und Jahr. Für den grössten Abfallberg ist die Wirtschaft verantwortlich – allen voran die Bauwirtschaft. Nur etwa ein Viertel stammt von den Privathaushalten. Viel von diesen drei Tonnen Abfall liesse sich mit gezielten Massnahmen vermeiden.

 

Hier setzt der Gegenvorschlag zur Kreislaufinitiative an, über den wir am 25. September abstimmen. Er will den Ressourcenverbrauch in der gesamten Versorgungs- und Wertschöpfungskette reduzieren – von der Produktion bis zur Entsorgung. Kanton und Gemeinden sollen dazu «Massnahmen zur Vermeidung von Abfällen sowie zur Wiederverwendung und stofflichen Verwertung von Materialien und Gütern treffen».

 

In der Verantwortung stehen dabei nicht in erster Linie die Konsumierenden, sondern die Wirtschaft. Das ergibt auch Sinn: Damit wir z.B. als Konsument:innen auf unnötige Verpackungen verzichten können, braucht es zuerst auch entsprechende Alternativangebote. Und als Mieter:innen haben wir herzlich wenig Einfluss darauf, ob beim Bau unseres Hauses Recycling-Beton verwendet wurde. Um Abfall bestmöglich zu vermeiden, müssen Reparierbarkeit oder Wiederverwertung von Anfang an mitgedacht werden.

Es bleibt viel zu tun – packen wir es an!

Mit dem Gegenvorschlag zur Kreislaufinitiative kann Zürich der erste Kanton werden, der die Richtung hin zur Kreislaufwirtschaft in seiner Verfassung verankert. Danach geht es an die Umsetzung. So müssen die Gemeinden z.B. die Sammlung von Plastik an die Hand nehmen und Unternehmen, welche heute schon wertvolle Arbeit im Bereich der Kreislaufwirtschaft leisten, müssen weiter gefördert werden. Und auch wenn die Wiederverwertungsquote beim Bauabfall bereits über 80 Prozent liegt, braucht es auch hier noch mehr: z.B. ein Anreizsystem für die Verwendung von Recycling-Beton und eine verstärkte Wiederverwendung ganzer Komponenten anstatt nur der enthaltenen Stoffe. Dadurch sinkt nicht nur der direkte Ressourceneinsatz. Auch die entsprechenden Transporte und das benötigte Verbrennungs- und Deponievolumen können reduziert werden.

 

Es bleibt auf allen Ebenen viel zu tun, damit wir auch beim Abfall bei Netto null landen. Dass sich sowohl der Regierungsrat als auch alle im Kantonsrat vertretenen Parteien hinter den Gegenvorschlag zur Kreislaufinitiative stellen, ist deshalb sehr erfreulich. Mit einem JA am 25. September können wir nun das Ziel der Kreislaufwirtschaft in der Verfassung verankern und Kanton und Gemeinden an die Arbeit schicken.