Fraktionserklärung zur Eröffnung der Westumfahrung

Am letzten Montag wurde die Westumfahrung eröffnet. Als Sinn und Zweck dieser gewaltigen Investition sind die Umfahrung und die Entlastung der Stadtquartiere. Die SP kämpfe jahrelang und schliesslich mit Erfolg dafür, dass griffige flankierende Massnahmen umgesetzt werden und damit die Entlastung wirklich stattfindet, Das Bundesgericht gab dem SP-Begehren statt und verpflichtete den Kanton auf die Eröffnung hin zu flankierenden Massnahmen. Der Regierungsrat plante diese denn auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich. Hier ist – nicht einfach zu unserer Freude – der Kanton zuständig. Wer sich nun über die Stadt Zürich echauffiert, muss sich also fragen, ob sie die richtige Adressatin ist.

 

Man muss feststellen, dass es nach vierzig Jahren eingeschliffener Gewohnheiten eigentlich denkbar wenige Probleme gab. Es gab („Holz aalange“) keine Unfälle, der öffentliche Verkehr erlitt praktisch keine Verzögerungen, der Langsamverkehr funktionierte und es gab praktisch keinen Schleichverkehr in den Quartieren.

 

Die Angestellten der Stadt Zürich, die an dieser Frage arbeitenden, hatten für diese Tage eine Urlaubssperre. 50 Personen waren am Wochenende und sind dieser Tage im Einsatz für die möglichst reibungslose Abwicklung der neuen Verkehrsführung. Sie passten die Verkehrssteuerung laufend an, deshalb funktionierte der öffentliche Verkehr auch so gut. Die zwanzig neuen Messstellen lieferten zielführende Resultate. Wie bei der Euro waren auch „Spotter“ mit roten Westen im Einsatz, deren blosse Anwesenheit die Autos wohl am Ausweichen in die Quartiere gehindert hat. Die Quartierbevölkerung wurde somit vor Chaos und Lärm geschützt. Die SP dankt für die reibungslose Umsetzung des gerichtlichen und politischen Auftrags.

 

Dass Aufträge umgesetzt werden, darf man eigentlich erwarten. Es ist nicht eine Frage, wem solche Aufträge gerade gelegen kommen und es gibt auch keine Wahlmöglichkeiten. Daher weisen wir die laut gewordene Forderung zurück, Aufträge in dieser Sache vielleicht erst später und vielleicht nur teilweise umzusetzen. Recht muss auch dann durchgesetzt werden, wenn es um Autoverkehr geht.

 

Wir sind nie davon ausgegangen, dass sich wegen der Eröffnung einer Umfahrung der Verkehr in Luft auflösen würde. Bloss haben wir den Bau der Umfahrung nicht verhindern können. Was wir dieser Tage erleben, ist das Einpendeln eines Systems. Noch hat es Lastwagen, wo sie nicht hingehören. Und noch hat es AutofahrerInnen, die mit Routenwahl und Abfahrtszeiten pröbeln. So hilft es, wenn ausserhalb Zürichs etwa die Route vom Knonauer Amt nach St. Gallen richtig signalisiert wird. Bis alle herausgefunden haben, dass es auf der Westumfahrung noch Platz hat und auf diesen Strecken im öffentlichen Verkehr sowieso – bis dann werden wir noch ein paar Wechselbäder erleben.

 

Weitere Auskünfte:

 

Claudia Nielsen, Tel. 044 241 26 11