Carparkplatz

Kein städtisches Land für privat finanziertes Kongresshaus auf dem Carparkplatz

Die SP5 spricht sich klar gegen ein privat finanziertes Kongresshaus auf dem Carparkplatz aus. Bereits bei der Standortevaluation für das Kongresszentrum 2010 durch die Stadt wie auch im Jahr 2014, als die Idee eines privat finanzierten Kongresszentrums medial in den Vordergrund trat, hat sich die SP5 gegen den Standort Carparkplatz im vorderen Kreis 5 ausgesprochen.

Der Carparkplatz eignet sich aus unserer Sicht nicht für ein Kongresshaus. Die negativen Auswirkungen für das gesamte Quartier wären zu gross. Eine Kongressnutzung am Eingang des Wohnquartiers verdrängt unseres Erachtens günstigen Wohn- und Gewerberaum und würde zu einem Anstieg der noch relativ günstigen Mieten in der Umgebung führen. Mit anderen Worten: ein Kongresshaus auf dem Carparkplatz liefert keinen Beitrag an das Leben im vorderen Kreis 5 und passt nicht zum Charakter des Quartiers.

Neben der Quartieroptik gibt es auch gewichtige Argumente aus gesamtstädtischer Sicht, die gegen den Standort Carparkplatz sprechen. Mit dem Umbau des heutigen Kongresshauses und der Tonhalle, für welches die Stimmbevölkerung vor Wochenfrist 240 Mio Franken bewilligt hat, wird die Stadt Zürich bald über ein attraktives Kongresshaus verfügen. Mit dem Umbau des bestehenden Kongresshauses wird die Kapazität für Kongresse auf bis zu 2,500 Personen ausgebaut. Dieser Ausbau ist gleichbedeutend mit der Behebung eines bisherigen Mangels. Im Strategiepapier des Präsidialdepartements zum Kongresshaus von 2013 ist zu lesen, dass mit der Sanierung und der Renovation der bestehenden Kongressinfrastruktur aus städtischer Sicht das erwartete Nachfragepotenzial weitgehend abgedeckt ist. Obwohl der Stadtrat die Etablierung eines privat finanzierten Kongresshauses in Zürich damals offen gelassen hat, ist für die SP5 klar, dass sich der Stadtrat von dieser Idee distanzieren sollte. Es ist nicht erklärbar, warum städtisches Land an bester Lage für ein wohl unrentables und in Konkurrenz zum heutigen Kongresshaus stehendes Projekt zur Verfügung gestellt werden soll. Wenn, dann soll das privat finanzierte Kongresszentrum auf privatem Boden erstellt werden.

Eine Entwicklung aus dem Quartier für das Quartier

Der Carparkplatz hat Entwicklungspotenzial, das ist unbestritten. Dieses Potential ist jedoch sorgfältig zu prüfen. Wie von der Gruppierung 5im5i vorgeschlagen, hat auch die SP5 bereits 2014 auf die Möglichkeiten einer attraktiven und aktiven Entwicklung von städtebaulich vergleichbar wichtigen Standorten hingewiesen, wie dies beispielsweise die Genossenschaft Kalkbreite eindrücklich aufzeigt. Sollte auf dem Carparkplatz eine Planung in Angriff genommen werden, fordert die SP5 eine Entwicklung aus dem Quartier für das Quartier. Der Carparkplatz soll in einem offenen, partizipativen Prozess entwickelt werden. Es muss sichergestellt sein, dass die Quartierbevölkerung bei einem entsprechenden Planungsprozess mitreden kann. Bezahlbare Wohnungen, günstiger Gewerberaum, eine Erdgeschossnutzung, welche zur Belebung des öffentlichen Raums beiträgt, sowie die Berücksichtigung von Anliegen aus dem Quartier sind Forderungen, welche die SP5 an eine solche Entwicklung stellt. Auch die Integration des Carparkplatzes in eine mögliche Überbauung muss dabei geprüft werden.

Wird der Carparkplatz entwickelt, soll darauf etwas entstehen, was den Charakter des Kreis 5 sowie die politischen Vorgaben der Stimmbevölkerung an den Stadtrat repräsentiert. Ein Kongresshaus hat darin keinen Platz. Die SP5 wird sich auf politischem Weg und zusammen mit der Quartierbevölkerung aktiv am Widerstand gegen das privat finanzierte Kongresszentrum auf dem Carparkplatz beteiligen.