1:12-Initiative: Komitee gegen die wachsende Ungleichheit

Die Wirtschaft ist gegen die 1:12-Initiative! Die ganze Wirtschaft? Nein, ein (noch) kleines Grüppchen von KMU steht wacker für die Initiative ein!

Konkret von der Initiative betroffen sind nur sehr wenige Menschen der Schweiz und noch weniger Betriebe und Unternehmen. Es geht es auch nicht um klassische Unternehmerinnen und Unternehmer, welche ihren eigenen Betrieb aufgebaut haben, selber die Risiken tragen und tendenziell nachhaltiger wirtschaften und langfristige Perspektiven haben. Diese sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft – ob Selbständig-Erwerbende, Familienbetriebe, Kleinstfirmen bis zu den typischen Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben.

Die 1:12-Initiative betrifft angestellte Manager, welche nur in der Theorie Verantwortung übernehmen. Um Angestellte, welche mit einem kurzfristigen Horizont Bonus generieren und in Kauf nehmen, dass das Unternehmen langfristig Schaden nimmt. Verantwortung? Für solche Manager hat der Misserfolg der Firma wenig Auswirkungen (da sind jeweils externe Faktoren, z.B. die Finanzkrise schuld), ein Erfolg wird jedoch den speziellen Fähigkeiten des Managements zugeschrieben (auch wenn der Aufschwung für alle gleich war). Keine Firmenleitung kann – und wenn sie rund um die Uhr arbeitet – viel mehr wert sein, als das 12-fache des Mindestlohns im Betrieb.

Darum hat sich das KMU-Komitee für die 1:12-Initiative gebildet. Wir wollen zeigen, dass die sogenannte Wirtschaft nicht so einheitlich denkt, wie uns der bemitleidenswerte Gewerbeverband weismachen will, der die Gegenkampagne leiten muss. Das Gewerbe ist in der Realität so vielseitig wie die Menschen und kann nicht von oben ferngesteuert werden. Vor allem glaube ich nicht, dass es im Gewerbeverband überhaupt Firmen gibt, die von der Initiative betroffen wären. Bedenken vor zusätzlicher Bürokratie sollen ernst genommen werden, aber was ist an der Deklaration eines Lohnverhältnisses so aufwändig? Das kann quasi von der AHV-Deklaration abgelesen werden. Der behördliche Kontrollaufwand betrifft v.a. grosse Firmen, wo das Umgehungspotential höher ist, wo aber auch alleine die Steuerprüfung schon heute viel Zeit (auf beiden Seiten) in Anspruch nimmt.

Kurz und gut: Bevölkerung und Gewerbe haben genug von der sich öffnenden Lohnschere und wachsenden Ungleichheit in der Gesellschaft. Es braucht am 24. November ein starkes Zeichen und möglichst viele JA-Stimmen!